Besuch bei einem Mitfreiwilligen – Kisangara 03.02.-06.02

Die Kuh zu melken gehört unter anderem zu den Aufgaben von Joseph, natürlich habe ich mich auch einmal versucht!
Die Kuh zu melken gehört unter anderem zu den Aufgaben von Joseph, natürlich habe ich mich auch einmal versucht!

Da ich mich schon einmal auf dem Weg in den Norden von Tansania, nach Moshi (dazu später mehr), eine Stadt am Fuße des berühmten Kilimanjaro befand, nutzte ich natürlich diese Gelegenheit den BDKJ-Freiwilligen Joseph zu besuchen (BDKJ= Bund der katholischen Jugend). Joseph kannte ich bereits vom Ostafrika Seminar in Deutschland und vom Zwischenseminar in Bagamoyo. Sein Projekt befindet sich in Kisangara, was ca. 1 ½ Std. südlich von Moshi entfernt liegt. Das Projekt ist die Ordensgemeinschaft der „Little Brothers oft the Good Sheperd“ („Die kleinen Brüder des guten Hirten“) und besteht aus einer Schule, Schreinerei, Schlosserei, Ställen und einer Maismehlmühle.

von links: Joseph & Ich
von links: Joseph & Ich

Direkt nach meiner Ankunft zeigte mir Joseph die umliegende Gegend. Das Landschaftsbild ist von Bergen und Sisal Plantagen im Flachland geprägt. Ich erfuhr, dass aus den Blättern der Sisal-Pflanze Seile hergestellt werden und die Plantagen zudem eine sehr wichtige Einnahmequelle für die Gegend darstellen.

Im Vordergrund eine Sisal-Plantage
Im Vordergrund eine Sisal-Plantage

Zur gleichen Zeit meines Aufenthaltes waren zudem 3 weitere Deutsche aus Josephs Heimatstadt zu besuchen, Mitglieder der Partnerschaft Same (eine Stadt in Norden Tanzanias, Grenze Kenia) & Schwenningen (bei Nürnberg). Zusammen mit ihnen hatten wir die einmalige Möglichkeit ein kleines Bergdorf namens Manolo zu besuchen. Die Pfarrei in diesem Dorf wurde von einem deutschen Missionar aus der Nähe von Schwenningen vor ca. 70 Jahren aufgebaut.

Alleine die Fahrt in das Dorf war äußerst spannend und führte uns über mehr oder weniger gut ausgebaute Bergstraßen, die natürlich nicht gepflastert waren. Das Programm bestand aus einer Übernachtung im Pfarrhaus, vielen Wanderungen, sehr vielen Essenseinladungen (an einem Tag aßen Joseph und ich viermal zum Mittag (eine Einladung abzulehnen wäre total unhöflich) und sehr vielen interessanten Gesprächen und Erlebnissen.

So lernten wir einen besonders netten Pfarrer kennen, der jeden Tag mit dem Motorrad durch die Berge von Dörfchen zu Dörfchen fährt, um Messen zu halten, Kranke zu besuchen, Nachrichten zu überbringen und um sonstigen Tätigkeiten eines Pfarrers nach zu gehen. Da die Orte ziemlich verstreut liegen und schwer zugänglich sind, hat dieser wirklich sehr viel zu tun.

Zudem waren wir zu Besuch in einer kleinen Bergschule, in der wir als Weiße natürlich die absolute Attraktion an diesem Tag für die Schüler darstellten. Der Besuch in den Bergen war landschaftlich unglaublich schön. Zudem habe ich einen Ort zu sehen bekommen, zu dem vor mir sicher nur ganz wenige Weiße, und ganz bestimmt keine Touristen Zugang hatten.

Schüler beobachten uns als Weiße aufmerksam
Schüler beobachten uns als Weiße aufmerksam

Am 06.02. nach zwei erinnerungswürdigen Tagen in Manolo ging es für mich über mehr oder weniger gut ausgebaute Straßen mit dem Bus weiter nach Moshi, um dort meinen Cousin bei seinem Medizin Praktikum zu besuchen.